Welche Aquarium-Typen gibt es?

Ein Aquarium versucht immer einen bestimmten Lebensraum in Miniaturform nachzubilden. Die verschiedenen Aquarium-Typen teilen sich daher maßgeblich in die Lebensräume bzw. die Klimazonen ein, aus welchen die Bewohner des Aquariums ursprünglich stammen.

Im Folgenden eine kurze Vorstellung der beliebtesten Aquarium-Typen.

Kaltwasser-Aquarium:

Aquarium-Typen: Goldfische im Kaltwasser-Aquarium

Goldfisch-Zuchtformen im Kaltwasser-Aquarium

Die Aquariumart welche den geringsten Pflegeaufwand und die geringsten Unterhaltskosten verursacht ist das Kaltwasser-Aquarium. Das Kaltwasser-Aquarium verzichtet auf eine elektrische Heizung zur Regulierung der Wassertemperatur, das Wasser im Aquarium bleibt somit kalt, bzw. entspricht seiner Umgebungstemperatur.

In einem Kaltwasser-Aquarium werden Fische und Pflanzen aus mittleren Klimazonen gehalten, darunter zählen u.a. Regenbogenelritzen, Kardinalfische und kleine Goldfisch-Arten.

Der Vorteil der Kaltwasser-Bewohner besteht unter anderem darin, dass diese in den meisten Fällen unempfindlicher und  anpassungsfähiger als ihre tropischen Kollegen sind und sich daher gerade für Anfänger sehr gut eignen.

 

Kaltwasser-Aquarium
Vorteile:

  • Pflegeleicht
  • Geringe Unterhaltskosten
  • Robuste, unempfindliche Bewohner
Nachteile:

  • Begrenzte Anzahl an Fischen und Pflanzen
  • Weniger prachtvoll und farbenfroh als ein tropisches Aquarium

Warmwasser-Aquarium:

Aquarium-Typen Skalare Warmwasser-Aquarium

Skalare im Warmwasser-Aquarium

Ein Warmwasser-Aquarium versuch mit Hilfe eines Thermostats eine gleichbleibende, „warme“ Wassertemperatur und somit die Bedingungen eines tropischen oder subtropischen Lebensraums nachzubilden. Die Artenvielfalt potentieller Warmwasser-Bewohner ist riesig und das Farben- und Formenspiel von Salmlern, Welsen oder Buntbarschen lässt das Herz jedes Aquarianers höher schlagen.

Pflege und Unterhalt eines Warmwasser-Aquariums sind aufgrund der speziellen Bedarfe bzgl. Wassertemperatur und Wasserqualität aufwendiger im Vergleich zum Kaltwasser-Aquarium.

Die üppige Auswahl an Fischen und Pflanzen, deren Schönheit und Farbenpracht machen das Warmwasser-Aquarium aber zu einem echten Highlight und Hingucker und rechtfertigen für viele den Mehraufwand in der Pflege schnell. Der beliebteste Warmwasser-Aquarientyp ist das Gesellschafts-Aquarium (s.u.).

 

Warmwasser-Aquarium
Vorteile:

  • Riesige Auswahl an Pflanzen und Fischen
  • Sehr farbenprächtig, visuell sehr reizvoll
Nachteile:

  • Etwas höherer Pflegebedarf als Kaltwasser-Aquarium
  • Etwas höhere Betriebskosten als Kaltwasser-Aquarium

Verschiedene Arten von Warmwasser-Aquarien:

Gesellschafts-Aquarium:

Aquarium-Typen: Gesellschafts-Aquarium

Gesellschafts-Aquarium mit Platys, Schwerträgern und Neons

Das am weitesten verbreitete Aquarium ist sicherlich das Gesellschafts-Aquarium. Dieser Aquarium-Typ beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Region und die dort vorkommenden Arten, wie es beispielsweise das Amazonas- oder Südamerika-Aquarium (s.u.) tut, sondern es werden Fischarten aus unterschiedlicher Herkunft miteinander vergesellschaftet. Bei der Kombination der Arten ist daher unbedingt darauf zu achten, dass sie hinsichtlich ihres Sozialverhaltens und ihrer Ansprüche an Wassertemperatur, Wasserwerte und Lebensraum zueinander passen.

 

 

 

Südamerika- / Amazonas-Aquarium:

Aquarium-Art: Diskusfische im Amazonas-Aquarium

Diskusbuntbarsche im Amazonas-Aquarium

Das Amazonas-Aquarium bildet wie der Name schon sagt den Lebensraum im tropischen südamerikanischen Regenwald nach. Im Idealfall beherbergt ein Amazonas-Aquarium ausschließlich im Amazonas sowie seinen zahllosen Nebenflüssen beheimatete Tier und Pflanzenarten. Da es im Amazonasbecken die weltweit größte Artenvielfalt an Zierfischen gibt, mangelt es allerdings keinesfalls an Auswahl. Salmler, Skalare, Panzer- und Antennenwelse, Diskus- und Zwergbuntbarsche sind indes nur einige der beliebtesten Arten für die Aquarienhaltung.

Ein Amazonas-Aquarium bedarf einer konstant hohen Wassertemperatur zwischen 24°C – 27°C Grad sowie eines eher weichen bis neutralen PH-Wertes.

 

Tanganjika- / Malawi-Aquarium

Aquarium-Typ Malawi-Aquarium mit Malawi-Barsch

Malawi-Buntbarsch mit Felsenaufbauten

Der Tanganjikasee und der Malawisee sind riesige Süßwasserseen im Südosten Afrikas. Beide Seen gelten als extrem Artenreich und beherbergen einen hohen Anteil endemischer Arten, die nirgendwo anders auf der Welt vorkommen. Beide Seen haben felsige Uferregionen sowie hohe Mineralienkonzentrationen im Wasser und ungewöhnlich alkalische PH-Werte gemeinsam. Am besten anpassen an die besonderen Wasserbedingungen konnten sich eine große Zahl an Buntbarschen (Cichliden), welche in beiden Seen dominieren und von denen sich viele gut für die Haltung in Aquarien eignen.

Bei der Pflege eines Malawi- oder Tanganjika-Beckens gibt es einige Besonderheiten zu beachten.

Zum einen müssen die speziellen, harten und alkalischen Wasserwerte hergestellt und gehalten werden, zum anderen sind Malawi- und Tanganjika-Buntbarsche zumeist revierbildend und viele von ihnen benötigen Höhlen und Verstecke, in die sie sich zurückziehen können.  Dementsprechend sollte ein Malawi- oder Tanganjika-Aquarium in der Regel also von Steinaufbauten mit vielen Unterschlupfmöglichkeiten dominiert sein. Bei der Vergesellschaftung ist auf eine passende Abstimmung von Arten und Männchen / Weibchen Verhältnissen zu achten, da die männlichen Tiere ihre Reviere verteidigen und hierbei agressiv gegenüber anderen Tieren werden können. Da viele der afrikanischen Cichliden gerne und ausgiebig im Bodengrund graben, bietet sich in den meisten Fällen grober Sand, bzw. feiner Kies als Bodenmaterial für Malawi- und Tanganjika-Aquarien an.

Meerwasser-Aquarium

Aquarium-Typen: Meerwasser-Aquarium mit Clownsfischen

Meerwasser-Aquarium mit Clownsfischen und Korallen

Das Meerwasser-Aquarium ist von den besprochenen Aquarium-Typen sicherlich bei weitem der Pflege- und kostenintensivste Typ. Das Betreiben eines Meerwasser-Aquariums unterliegt einem gänzlich anderen Konzept als ein Süßwasser-Aquarium, es Bedarf anderer Ausrüstung zur Herstellung und Erhaltung der Salzwasser-Beschaffenheiten und je nach Aquarienart  (z.B. Reine Fisch-Aquarien (fish only), Steinkorallen-Aquarien, Weichkorallen-Aquarien, Mixed Reef-Aquarien, uvm.) ist sehr spezielles Wissen nötig.

Nichtsdestotrotz ist ein schön eingerichtetes und gut gepflegtes Meerwasser-Aquarium ein geradezu magischer Blickfang und wer vom Anblick von Anemonen und leuchtenden Riff-Fischen verzaubert wird, für den stellt die Pflege keinen Aufwand und ein Meerwasser-Aquarium eines der schönsten Hobbys der Welt dar.

 

Nano-Aquarium

Aquarien-Typen: Nano-Aquarium mit Zwerggarnelen

Zwerggarnelen im Nano-Aquarium

Unter den Aquarium-Typen unterscheidet sich das Nano-Aquarium zuerst einmal in der Größe von einem normalen Aquarium. Nano-Aquarien haben typischerweise ein Fassungsvermögen zwischen 12 – 54 Liter und besitzen oft eine Würfelform (Nano-Cube), existieren aber auch in der klassischen Quaderform.

Entsprechend der Aquariumgröße verlangen Nano-Aquarien nach speziellen, sehr kleinen Bewohnern, typische Nano-geeignete Arten sind:

– Zwerggarnelen (z.B. Red-Fire Garnelen)

– Schnecken

– Zwerg-Flusskrebse

– Fische sollten nicht in Becken mit weniger als 54 l Volumen gehalten werden

 

Außerdem gilt bei der Nano-Aquaristik zu beachten, dass nur wenige, ganz spezielle Arten auf solch begrenztem Raum gehalten werden können und dass der Besatz hierbei natürlich entsprechend gering gehalten werden muss. Unabhängig vom jeweiligen Aquarium-Typen sind kleine Aquarien aufgrund der geringen Wassermenge deutlich anfälliger für Störungen. Fehler bei der Tier- oder Aquarienpflege können sich sehr schnell auf die Wasserqualität auswirken und diese kippen lassen und das Mini-Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen. Aus diesem Grund bedürfen Nano-Aquarien einer gewissenhaften Überwachung und regelmäßiger Reinigung und Pflege.

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